Freitag, 23. Juni 2017

Erst vor kurzem habe ich euch ja mein kleines Outing hier online gestellt. Und ich hatte so viel positives Feedback, dass ich gern weiter erzählen würde. Denn die Geschichte – meine Geschichte – geht ja noch weiter und hat natürlich viel mehr “Vorspiel” als manch einer denken mag. Und ich möchte es einfach wieder niederschreiben.  Da  gibt es doch tatsächlich plötzlich jemanden, der sich für einen einsetzt. Ungewohnt, und es gab auch super tolle Neuigkeiten per Handy. Neuigkeiten, die mir ganz andere Perspektiven bieten, als ich jemals gedacht hätte. Und nein, es ist NOCH nicht MEIN Job. DEN zu haben/bekommen ist natürlich eines meiner größten Ziele, denn nur noch zu Hause herumsitzen möchte ich nicht (auch wenn ich heute mal wieder so einen Punkt habe und mich verstecken mag). Auch wenn ich mir bereits jetzt ausrechne, wie lange es dauert, bis ich 80 bin. Lacht nicht, ist tatsächlich so. Eigentlich gab es bei mir früher nie den Punkt zu denken, was tust Du, wenn Du mal ganz alt bist. Ich habe vielmehr über diejenigen gelacht, die schon Panik hatten 30 Jahre alt zu werden. Ich ärgere mich vielmehr darüber nicht schon vorher aktiv nach Hilfe gesucht zu haben. Wie viele Jahre habe ich dadurch verpasst, wie lange Zeit ist verstrichen. Verstrichen durch Ängste, die ich immer mehr in mein Leben gelassen habe. Ängste, die teils durch mein Umfeld entstanden sind, teils durch mich, weil ich mich nicht gewehrt habe.


👥 Ängste sind präsenter, als gedacht


Erst gestern waren die Ängste wieder präsent. Nicht nur, dass ich mich mal wieder selber hinterfragt habe, was redest Du da eigentlich und warum tust Du das? Auch, wenn mein Gegenüber mich nicht verurteilt, eher im Gegenteil  – die Fragen kommen mir trotzdem. Mir war es auch peinlich irgendwie – manchmal will mein Schnabel schneller sein, als es mein Hirn zulässt. Ist, wie das Bauchgefühl, dass den Kopf überlisten will und umgekehrt. Und da war er mal wieder, der persönliche Manu Fettnapf. Da war ja auch vorher niemand, der mich hat reden lassen. Reden schon, aber nicht über dass, was lange Zeit auf meiner Seele schlummerte. Was mir richtig weh tut, was mich zu dem hat werden lassen, was ich heute bin. Klar, ich hätte dass auch in meiner Familie ansprechen können. Nope, für mich ein No Go, meine Familie hat schon genug mit mir erlebt.  Lieber habe ich alles stumm hingenommen, mich selber kritisiert und mich weiter in das AUS manövriert.  So ist sie halt, die Manu. Gestern also hatte ich mal wieder diesen doofen Zwang zu denken, dass die Autofenster nicht zu sind. Was tut Frau in so einem Fall? Früher taten dass ja andere für mich – ich schaute selber nach. Natürlich genau zu dem Zeitpunkt, als es ganz toll anfing zu regnen. Regen? Dass war ein Wasserfall, ich war klatschnass, habe mir den Pürzel abgefroren – und natürlich waren die Fenster niemals auf. Der Weg war umsonst, hätte ich aber auch so gewusst. Kontrollzwänge sind nicht produktiv – aber zumindest zogen sie mich auch manchmal (früher) aus dem Haus.

👥 Kontrollzwänge machen krank


Ich weiß nicht, ob jemand von euch unter einem Kontrollzwang leidet – ich wünsche es keinem. Es kommt, es geht und wenn es kommt, dann kannst Du nichts machen. Nur selber hilflos diesen Zwängen folgen – und ich habe da einige von. Es gibt/gab Zeiten da bin ich (Nachts) bis zu 20 Mal aus dem Bett aufgestanden um zu schauen ob der Wasserhahn auch ja nicht mehr läuft. Und irgendwann entwickelt sich eine prima Lösung – weil, Frau ist ja irgendwann auch mal müde und möchte schlafen. Sie macht Fotos. Das Smartphone liegt eh immer in meiner Nähe. Und kommt dann dass Verlangen aufstehen und nachschauen zu wollen, wird eigentlich nur noch das Handy benötigt um wieder beruhigt zu sein. Oftmals kommt es vor, dass ich sogar ein Fotos des Autos schieße, weil ich denke, es könnte ja falsch geparkt sein. Unvorstellbar für jene, die diese Dinge nicht kennen. Natürlich wird auch (nach dem Verschließen) genauestens kontrolliert, ob die Türen auch zu sind. Trotz Zentralverrieglung. Ja, die Dinger machen sogar Krach beim Verriegeln – aber auch dass reicht mir dann nicht. Diese Situationen habe ich Gott sei Dank nur noch selten, wenn, dann aber mit Brachialgewalt. Tut weh und ist nichts, worüber man Frau lachen könnte.


👥 Bauchgefühle vs. Kopfgefühle


Es ist ähnlich wie Gefühle, die unerklärbar und abstrakt sind, die einen zum Nachdenken bringen. Um dann erneut wieder zu hinterfragen, warum tut Dein Bauchi dass? Willst Du es oder willst Du es nicht. Und wenn Du Dir die Fragen mit Ja beantworten kannst – warum Ja und nicht Nein. Und genau diese Situation habe ich heute Morgen mitgenommen. Ein eigentlich toller Tag, nicht so heiß wie gestern – aber kein Regen. Liebe Menschen um mich herum, die es verdient haben auch als solche angesehen zu werden. Und nicht um ihnen weh zu tun. Zu Anfang war alles prima, ich hatte mein kleines Plappermaul mal wieder viel zu weit offen. Ich konnte mich auch noch für die Hilfe so bedanken, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ihr erinnert euch an den obigen Satz mit dem Anruf? Der mir so wichtig war? Und plumps kam später etwas, was ich nicht habe deuten können. Irgendwas schlich sich da in meinen Kopf und wollte Unruhe stiften. Hat geklappt – danke Kopf. Als wir dann noch unser Thema bekamen (Was uns anstrengt/Angst macht) war es mit mir ganz aus. Schnell waren Sätze da, die ich dem Tag zuvor im Einzelgespräch nicht habe sagen wollen (b.z.w. scchon, aber ganz anders) und auch Ängste aus meiner Vergangenheit. Unter Anderem häusliche Gewalt. Nur zu gern gab ich noch einen Tipp zur eventuellen Selbsthilfe. Dann aber war es vorbei – mein Kopf machte dicht. Mein Schneckenhaus schloss sich.

👥 Abschalten um jeden Preis


Dass ist dann in etwas so, als wenn Du Watteknäule in Deinem Ohr hast und nur noch leise Fetzen eines Gesprächs mitbekommst. Du schaltest komplett ab. Ich bin dann immer in meiner kleinen Manu-Welt. Und da komme ich oftmals nicht wieder raus. Kleine Gespräche in den Pausen bekomme ich dann noch mit, auch ein kleiner Scherz am Rand ist dann noch drin, dass aber war es dann schon für den Rest der Stunden. Da kann mein Wille mich da wieder heraus zu bringen noch so fest sein – es geht nicht. Auch, wenn es dann da eine Person gibt, die mich wieder versucht lieb anzustupsen – nichts hilft. Auch, wenn es noch so lieb und fürsorglich gemeint ist. Gott sei Dank sind dass aber Situationen, die kaum noch auftreten. Sie sind aber präsent und dass macht mir nachwievor Sorgen und natürlich auch Ängste. Auch möchte ich gar nicht abweisend sein – ich bin viel zu gefühlsbetont, als jemanden weg stoßen zu wollen. Und ganz ehrlich wäre ich froh, mich endlich mal so zu sehen, wie ich eigentlich bin. Ich habe eine tolle neue Freundin (vor Ort) gefunden, die es wert ist gemocht zu werden. Die mich oftmals mehr als aufmuntern muss. Ich möchte ihr und auch anderen zeigen, dass ich eigentlich ganz anders bin – sein will. Endlich zulassen – wenn da nicht dieser kleine – böse – Teufel wäre, der immer mal wieder hämisch über die Schulter linst. Großes Kopfkino – ich habe genügend Fotomaterial und Filmstrecke vorrätig.

👥 Yay, Wochenende


Trotz Allem, ich freue mich schon, wenn das Wochenende vorbei ist und ich alle am Montag wieder sehen darf. Natürlich genieße ich das Wochenende auch zu Hause – aber sich mit anderen austauschen zu können, die nicht zur Familie gehören, ist mir mittlerweile (Gott sei Dank) wieder unwahrscheinlich wichtig geworden. Früher hätte ich dass für undenkbar gehalten. Ihr erinnert euch – für mich war (fast) alles NUR böse!!

Ich freue mich nun über jeden von euch, der/die bis hierhin gekommen ist und weitergelesen hat. Ich bin aktuell dabei mir noch einen weiteren (dritten) Blog aufzubauen, der mich und meine Erfahrungen / Erfolge usw. wiedergeben soll. Ich freue mich bereits drauf, denn ich merke, dass sich meine Gedanken mit jedem Buchstaben positiver verändern. Manchmal ist es eben gut, sich alles mal wieder von der Seele zu schreiben. Und auch heute gilt: Rechtschreibfehler dürfen selber behalten werden. Mein Perfektionismus darf bei solchen Zeilen gern mal weg bleiben.



*Auch hier gibt es heute KEINE Werbung


4 Kommentare:

  1. Beindruckend. Die Art, wie Du schreibst und der Inhalt. Du bist ein toller Mensch, lass Dir von niemandem etwas anderes sagen, auch nicht von dem Schultergucker.

    Lieber Gruß

    Bärbel

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    1. Liebe Bärbel!

      Ich freue mich DICH kennengelernt zu haben. Du bist so eine wunderbare Frau und vor allem Freundin für mich. Bleib bitte, wie Du bist :) So bist Du genau richtig :)

      LG

      Manu

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  2. Hallo Manu
    Zwänge sind eine extreme Einschränkung und ja man weiß meist, dass sie nicht sein sollten, aber man kann einfach nicht anders. Du hast da gerade mit dem Wasserhahn eine gute Lösung gefunden. Ich denke, jeder sollte so seine eigene kleine Welt als Rückzugsort haben, schadet nie. Man sollte eben den Weg raus nur immer offen stehen haben und nicht selbst verschließen. Aber wie du schreibst, es nieder zu schreiben ist oft schon eine kleine Befreiung und du bist ja auf den richtigen Weg. Lieber spät als nie ;-)
    Liebe Grüße

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    1. Hallo Tanja,

      ja, der Weg raus ist manchmal nicht wirklich toll. Ich war ja mal mehr als 2 Jahre nur im Inneren meiner Wohnung. Mittlerweile klappt dass schon ganz prima mit dem Rausgehen. Aber eben leider noch nicht ganz wirklich. Dieses Wochenende hätte ich mich am liebsten nur eingeschlossen, Musik an und gut. Trotzdem hat mich dass, was Draußen vorging angezogen. Schön, dass es Fenster gibt. Ganz einschließen will ich aber nicht mehr, dazu bin ich mittlerweile viel zu gern unterwegs. Was mir aber am allerwichtigsten ist, die die tolle Freundschaft zu einem Mädel, die ich wahnsinnig lieb gewonnen habe. Sie ist mir eine tolle Freundin geworden - so was hatte ich früher überhaupt nicht. Tja, und dass mit den Zwängen ist eine dumme Sache - früher habe ich damit gelebt, heute will ich, dass es endlich aufhört. Ich hoffe darauf, dass auch dass bald vorbei geht.

      Liebe Grüße

      Manu

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