Hannover-Linden, das alte Arbeiterviertel – ein altes Haus neben dem anderen. Einige liebevoll restauriert, andere mit Graffitis beschmiert und trotzdem hat grade dieses Eckchen von Alt-Hannover seinen Charme und seine Vorzüge. Das brachliegende Ihme Zentrum zum Beispiel ruft etliche Kindheitserinnerungen bei mir hervor. Ich weiss noch, als ich mit meiner Oma dort immer einkaufen war. Ein Geschäft reihte sich an das andere, das blühende Leben pulsierte. Man konnte eigentlich alles kaufen was das Herz begehrt unter anderen auch die viel geliebten Schuhe. Lebensmittelmärkte waren vorhanden in Saus und Braus. Oftmals bekam man dort Produkte die es sonst nirgends zu kaufen gibt. Doch nach und nach blieben die Investoren aus, die ersten Geschäfte schlossen und nun ist es nur noch eine Geisterstadt in denen Menschen Wohnungen besitzen.
Die Ihme zieht traurig an dem Komplex vorbei und birgt selber so manches Geheimnis. Erst heute wieder wurde ein Toter aus ihr geborgen. Ertrunken nach dem Fährmanns Fest das hier jedes Jahr im August stattfindet. Vier Tage vermisst und nun leider endgültige Gewissheit. Oder der traurige Fund Wochen zuvor. Eine junge Frau, gestorben an Tuberkulose.
Eine Krankheit die so kaum noch bekannt ist. Einfach in einem Karton an die Straße gestellt. Unglaublich, aber leider wahr. Was müssen das für Menschen sein die so etwas tun? Ist unsere Welt heute so eingestellt, das der Nächste schon gar nicht mehr zählt? Nur noch Konsum und Marken wie zum Beispiel Diesel zählen. Der Mensch dabei außer acht gelassen wird? Das Schicksal gar nicht beachtet wird. Manchmal frage ich mich was aus dieser – unserer – Welt noch werden soll. Und ob es sich lohnt diese Welt wirklich so zu leben? Ich will meine heile Welt zurück. Mein Früher, das ich so mochte.
da hast Du recht, früher war alles anders und besser, leider kommt die Zeit niemals zurück!
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